Neue Testverordnung: Schnelltests könnten ein Weg sein, um Corona-Beschränkungen zu lockern. Laut einem Entwurf des Bundesgesundheitsministerium sollen die Tests bald allen Bundesbürgern bereitstehen.
Berlin. Gesundheitsminister Jens Spahn weitet seine nationale Corona-Teststrategie aus. Es soll ab dem 1. März 2021 jeder Bundesbürger und jede Bundesbürgerin Anspruch auf einen kostenlosen (!) Schnelltest haben. Dies geht aus einem Entwurf des Bundesgesundheits-Ministeriums (BMG) hervor, so die Ärzte Zeitung. Die Schnelltests werden von einigen Beobachtern als ein zweckdienliches Mittel gesehen, um bestehende Corona-Beschränkungen lockern zu können.
Laut dem Entwurf sollen die Point-of-Care-(PoC)-Antigen-Schnelltests unter anderem in Testzentren des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD), in Apotheken und Arztpraxen als auch in den Testzentren, die von von den Kassenärztlichen Vereinigungen betrieben werden, durchgeführt werden. Bei einem positiven Schnelltest-Ergebnis soll dies durch einen PCR-Test bestätigt werden.
Die Vergütung je Test soll analog der in der Testverordnung genannten Verfahren und Voraussetzungen erfolgen und maximal 9 € für den Test und weitere 9 € für die Testdurchführung inklusive Ausstellung eines Test-Zeugnisses betragen.
Weiterhin schreibt das BMG in seinem Entwurf, sollen die Kosten aus dem Bundeshaushalt zu tragen sein, da die Tests ausschließlich der Pandemiebekämpfung und der öffentlichen Gesundheit im Sinne eines Public-Health-Ansatzes dienten.
Die Antigen-Schnelltests kommen seit Ende 2020 bereits auf Grund präventiver Testung in Kliniken, Pflegeheimen oder Altenheimen zur Anwendung. Die Angaben der Hersteller zur Qualität der Tests werden aktuell vom Robert Koch-Institut (RKI) und vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) geprüft.
„Laien-Schnelltests“ für zuhause
Über die seit einiger Zeit viel diskutierten Laien-Schnelltests (Spucktests) für zuhause heißt es im Entwurf, dass dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) dazu eine Reihe von Anträgen auf nationale Sonderzulassung vorlägen. Bei den „Laien-Schnelltests“ handelt es sich um Tests, die freiverkäuflich sind und von ungeschulten Menschen als Gurgel- oder Spucktest angewandt werden können.
Sobald die Tests zum Eigengebrauch in großer Menge verfügbar sind, könnten diese als Teil der nationalen Teststrategie für Kitas und Schulen zum Einsatz kommen, schreibt das Bundesgesundheitsministerium. Zudem sei ein „niedrigschwelliger Zugang“ für alle Bürger vorgesehen. „Gegebenenfalls“ sei eine geringe Eigenbeteiligung pro Test „sinnvoll“.